Nachhaltigkeit als Leitmotiv: Das Anna-Lindh-Haus setzt neue Maßstäbe in Berlin

Mit dem Anna-Lindh-Haus entsteht in der Berliner Europacity nicht nur ein Bürogebäude – es entsteht ein Symbol für die nachhaltige Zukunft der Bau- und Immobilienbranche. Das ambitionierte Vorhaben der CA Immo vereint modernste Architektur, innovative Bauweisen und ein konsequent nachhaltiges Konzept, das Maßstäbe setzt. Eine entscheidende Rolle in diesem Vorhaben spielt Buro Happold, vertreten durch Thomas Kraubitz, Head of Sustainability Europe. Mit der Einführung des „Environmental Guardian“, einer erstmals geschaffenen Schlüsselposition, wird Nachhaltigkeit nicht nur geplant, sondern aktiv gelebt.

Von der Vision zur Wirklichkeit: Ganzheitliche Nachhaltigkeit als Kernidee
Bereits in der frühen Planungsphase waren die Nachhaltigkeitsziele des Anna-Lindh-Hauses außergewöhnlich ambitioniert. „Wir haben von Anfang an die Betriebs- und Konstruktions-CO₂-Emissionen in den Fokus genommen“, erklärt Thomas Kraubitz. Ziel ist es, die Betriebs-CO₂-Emissionen auf lediglich 20 kg pro Quadratmeter im Jahr zu senken – ein Wert, der weit unter den marktüblichen Standards liegt. Erreicht wird dieses Ziel der Betriebsemissionen im Anna-Lindh-Haus durch ein elektrisches Betriebskonzept.
Das Anna-Lindh-Haus erhält eine vollständig elektrifizierte Energieversorgung, die ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben wird. „Keine Verbrennungen, keine fossilen Brennstoffe – das war unser Leitprinzip“, betont Kraubitz. Diesen konsequenten Ansatz spiegelt die Ausstattung des Gebäudes wider: Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und hocheffiziente Wärmepumpen optimieren die Energieversorgung zusätzlich und ergänzen so das Leitprinzip.
Kraubitz ergänzt: „Die grauen Emissionen, also die CO₂-Emissionen, die durch Materialien, Transport und Bauprozesse entstehen, werden häufig vernachlässigt. Wir haben sie jedoch von Beginn an in die Planung integriert und Maßnahmen entwickelt, um sie signifikant zu reduzieren.“
Der „Environmental Guardian“: Schutzengel für die Nachhaltigkeit
Eine der bemerkenswertesten Innovationen im Entwicklungsprozess des Anna-Lindh-Hauses ist die Einführung des „Environmental Guardian“. Diese Rolle, erstmals von Buro Happold in Zusammenarbeit mit der CA Immo geschaffen, agiert als übergreifende Instanz, die sämtliche Nachhaltigkeitsziele des Projekts überwacht und durchsetzt. „Der Environmental Guardian ist wie ein Schutzschild für die Emissionsziele“, erklärt Kraubitz.
Die Aufgaben des Environmental Guardians umfassen weit mehr als nur die Beratung:
- Planungsbegleitung: Von der Grundrissgestaltung bis zur Fassadenauswahl wurde jede Entscheidung auf ihre CO₂-Emissionen hin geprüft.
- Interdisziplinäre Moderation: Der Guardian bringt Fachplaner, Architekten und Ingenieure zusammen, um innovative Lösungen zu entwickeln, die über traditionelle Denkweisen hinausgehen.
- Nachhaltigkeitscontrolling: Ähnlich einem Finanzcontroller überwacht der Environmental Guardian die „CO₂-Währung“ und bewertet die Auswirkungen aller Entscheidungen auf die Klimaziele.
„Nachhaltigkeit kann nicht nur aus einer Disziplin heraus gelöst werden. Unsere Aufgabe ist es, die verschiedenen Fachbereiche an einen Tisch zu bringen, die Silos aufzubrechen, um ganzheitliche Lösungen zu entwickeln“, so Kraubitz.
Nachhaltigkeit im Detail:
Das Nachhaltigkeitskonzept des Anna-Lindh-Hauses beruht auf einer Vielzahl innovativer Maßnahmen:
- Ressourcenschonende Bauweise: Die Holz-Beton-Hybridkonstruktion reduziert den Materialverbrauch und minimiert die grauen Emissionen.
- Energieeffiziente Gebäudehülle: Die kompakte Bauweise und hochisolierende Fassadenelemente reduzieren den Energiebedarf deutlich.
- Niedrigtemperatur-Heiz- und Kühlsysteme: Diese Systeme erhöhen die Effizienz und sorgen für ein angenehmes Raumklima.
- Erneuerbare Energie vor Ort: Neben der Photovoltaikanlage sorgt eine zentrale Wärmepumpentechnologie für die klimafreundliche Energieversorgung.
- Integration von Ökostrom: Ergänzend zur Eigenproduktion wird ausschließlich zertifizierter Ökostrom zugekauft, um eine CO₂-Neutralität im Betrieb zu gewährleisten.
Eine zusätzliche Herausforderung war die Lebenszyklusanalyse des Gebäudes. Kraubitz betont: „Wir haben von Anfang an nicht nur den Bau, sondern auch den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes im Blick gehabt. Materialien wie Teppiche oder Bodenbeläge wurden so gewählt, dass sie sowohl langlebig als auch recycelbar sind.“
EU-Taxonomie: Vorreiter für nachhaltiges Bauen
Das Anna-Lindh-Haus erfüllt alle Anforderungen der EU-Taxonomie und setzt neue Maßstäbe in der Immobilienbranche. Mit der Berücksichtigung der „Do No Significant Harm“-Prinzipien (DNSH) wird sichergestellt, dass das Gebäude nicht nur emissionsarm ist, sondern auch andere Umweltaspekte wie Wasserverbrauch, Klimarisiken und Ressourcenschonung berücksichtigt werden.
„Die EU-Taxonomie ist ein Meilenstein für die Branche. Mit dem Anna-Lindh-Haus zeigen wir, wie diese Vorgaben konsequent umgesetzt werden können“, sagt Kraubitz. Die umfassende Taxonomiekonformität macht das Gebäude besonders attraktiv für Unternehmen, die ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele umsetzen möchten.
Die große Unbekannte beim Thema CO2
„Die große Unbekannte beim Thema CO₂ ist der Nutzer“, erklärt Kraubitz. Für einen nachhaltigen Betrieb ist das Verhalten der künftigen Nutzer von zentraler Bedeutung. „Je früher ein Nutzer bekannt ist, desto besser ist es“, so Kraubitz weiter. Um darauf vorbereitet zu sein, entwickelt und bewertet Buro Happold bereits im Vorfeld verschiedene Nutzer-Szenarien. Denn: „Ein Gebäude kann noch so nachhaltig sein – wenn die Menschen, die es nutzen, nicht mitziehen, verliert es an Wirkung.“
Dieser wichtige Ansatz für den nachhaltigen Betrieb des Anna-Lindh-Hauses wird aufgegriffen durch die intuitive Bedienung der Technologien im Gebäude und einer engen Zusammenarbeit mit den zukünftigen Mietern.

Ein Gebäude für Menschen und Umwelt
Dieser nutzerorientierte Ansatz spiegelt sich auch in der Gestaltung des Gebäudes wider: Die flexiblen Büroflächen ermöglichen alle gängigen Arbeitskonzepte, während Gemeinschaftsbereiche wie eine zweigeschossige Lobby, das begrünte Atrium und großzügige Dachterrassen eine hohe Aufenthaltsqualität bieten.
Ein Leuchtturmprojekt für die Zukunft
Das Anna-Lindh-Haus ist mehr als ein Gebäude – es ist ein Statement für die Zukunft des nachhaltigen Bauens. Mit Partnern wie Buro Happold und der Rolle des Environmental Guardians zeigt die CA Immo, dass ambitionierte Klimaziele nicht nur erreichbar, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sind.
Das Gebäude bietet Unternehmen eine einzigartige Möglichkeit, Teil einer nachhaltigen Erfolgsgeschichte zu werden – in einer Lage, die ebenso attraktiv wie zukunftssicher ist.
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